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Ein erschöpfter Körper durch ungesunde Prioritäten

Dunja Jappe • 29. Dezember 2023

(Lesezeit: 3 Minuten) 


Der erschöpfende Alltag

 

Am Ende des Tages erschöpft und müde zu sein, kennt wohl jeder. Startet der neue Tag allerdings seit Wochen mit dem gleichen niedrigen Energielevel wie der vorherige Tag, sollten die Alarmglocken läuten.

 

Oft wird der herausfordernde Alltag mit der anhaltenden Erschöpfung in Verbindung gebracht. Dies ist nachvollziehbar: nie war die Welt schneller, digitaler, erreichbarer als heute. Auch die Anzahl der Verpflichtungen scheint von Jahr zu Jahr zu wachsen.

 

Der Glaube, dass der Alltag das unveränderliche Problem darstellt, ist frustrierend und führt zu einer Passivität, die oft mit dem Gefühl der Fremdbestimmtheit gleichgesetzt wird.

 

Dieser Artikel möchte Dich ermutigen, wieder in die Selbstbestimmung für ein energievolles Leben zurückzufinden. Denn die Dinge sind nur so lange unveränderlich, wie wir von der Unveränderlichkeit überzeugt sind.

 

Ein ermüdender Alltag wie Du ihn momentan erlebst, muss nicht für immer so bleiben. Auf geht’s!

 


 

Eine gesellschaftliche Belastung

 

Stressbedingte Erschöpfung ist ein weit verbreitetes Phänomen in unserer Gesellschaft. Es ist eine belastende Tatsache für mehr als die Hälfte der Deutschen (52,8% Civey-Umfrage 2022). Gleichzeitig scheint es schon fast zum guten Ton zu gehören, viel zu tun zu haben und davon überzeugt zu sein, dass der Alltag das Problem darstellt. „So ist das eben.“

 

Schauen wir uns einmal an, um wessen Leben es sich hierbei handelt?

 

Genau, es geht um DEIN Leben. Ein Leben, das Du momentan nicht selbst in der Hand hast. Du lässt Dich stark steuern von außen und funktionierst 1A. Das kannst Du. Dein Energiekonto spürt dies mittlerweile sehr deutlich.

 


 

Die Ameise

 

Vielleicht empfindest Du Dich momentan als reine:n Erfüller:in der äußeren Anforderungen. Und möglicherweise passt sogar das Bild einer kleinen Ameise, die fleißig in Bewegung ist und die Arbeit verrichtet.

 

Aber auch eine Ameise benötigt Pausen und Nahrung. Beidem geht die Ameise sehr instinktiv nach und lässt alle Aufgaben dafür ruhen, wenn es an der Zeit ist.

 

Anders sieht dies bei dem Menschen aus: zahlreiche Studien belegen, dass viele Personen die natürliche Balance zwischen Tun und Pause verloren haben. Nur noch diese eine Sache zu erledigen, obwohl bereits der Magen knurrt oder die Konzentration schon längst nachlässt, wird vorgezogen. Die eine E-Mail oder Netflix-Serie ist wichtiger als der wertvolle Schlaf.

 

Der damit verbundene Leerlauf des eigenen Energie-Kontos wird missachtet, sogar in Kauf genommen. Müdigkeit und Erschöpfung sind jeden Tag aufs Neue spürbar. Seit Wochen, Monaten… Auch Du wirst Dich vielleicht an dieser Stelle wiedererkennen. Gleichzeitig gelingt es Dir momentan nicht die Erschöpfung zu reduzieren.

 


 

Dein Körper – Deine Energie

 

Unser Körper ist ein hoch komplexes System, das in jeder unserer Zellen, die für uns notwendige Energie produziert. Die in den Zellen enthaltenden Mitochondrien, unsere Millionen kleinen Kraftwerke, benötigen für die Bereitstellung von Energie einfach zusammenfasst gesunde Nahrung, Bewegung und Ruhepausen. All dies kommt in unserem herausfordernden Alltag oft zu kurz. Die Energielieferanten können in Kombination mit permanent ausgeschütteten Stresshormonen irgendwann nicht mehr ausreichend Energie zur Verfügung stellen.

 

Sie sind erschöpft. Du bist erschöpft.

 


 

Ein erster Ausweg – der Prioritäten-Check

 

Einer der Ansatzpunkte, um aus stressbedingter Erschöpfung herauszufinden ist, einen Prioritäten-Check zumachen. Hierbei handelt es sich um einen Prozess über einen längeren Zeitraum, bei dem nicht nur der Verstand und die Logik gefragt sind, sondern auch und vor allem die Gefühle, die Dich während des Tages bei der Verrichtung Deiner einzelnen Tätigkeiten begleiten.

 

Unsere Gefühle sind ein Zeichen dafür, ob es uns gut geht oder eben nicht. Doch leider nehmen wir sie immer weniger wahr (bis hin zur totalen Verdrängung), weil wir glauben, dass unser Verstand die einzige Wahrheit kennt.

 

Im Gegensatz zu ihm lenken uns unsere Gefühle vom Außen weg hin zu uns und sie besitzen damit die Fähigkeit, uns wieder mit unseren zutiefst natürlichen Bedürfnissen nach Ruhe, Schlaf, Pausen, sinnlichen Erfahrungen und einem gesunden Leben zu verbinden. Wohingegen unser Verstand ohne Rücksicht auf Deine Grenzen aktuell die Erfüllung aller äußeren Anforderungen als das einzig Wichtige ansieht.

 


 

Es braucht eine neue innere Haltung

 

Bei dem Prioritäten-Check geht es somit um die Etablierung gesunder Prioritäten, die dir momentan fehlen. Dies erfordert das Öffnen für eine neue und hilfreichere innere Haltung, die Dir selbst als Mensch mehr Wertschätzung und Aufmerksamkeit zu gesteht.

 

Erschöpfung, Unkonzentriertheit und Anspannung können so reduziert werden.

 

Nun wirst Du wahrscheinlich sagen: „Das ist ja alles gut und schön. Aber wie finde ich denn nun zurück zu gesunden Prioritäten, wenn ich gerade gar nicht weiß, wo ich ansetzen soll?"

 

Fang an Dich im Alltag zu beobachten. Reduziere bewusst Dein Tempo. Gönn Dir ein paar Pausen extra.

 

Und stelle Dir folgende Frage:

 

„Was brauchen ich und mein Körper gerade wirklich?“

 


 

Was sind ungesunde Prioritäten?

 

Anstatt Dich dem Fluss des Lebens und Deinen zeitlich, körperlich und mental begrenzten Ressourcen natürlich hinzugeben, versuchst Du ohne Rücksicht auf Dich und Deine Energie Deine selbst gesteckten Ziele zu erreichen. Endlich mit allem fertig zu werden. Es ist wie ein Zwang!

 

Ungesunde Prioritäten sind somit all die Dinge, die Du trotzdem tust, obwohl du damit auf wichtige Dinge verzichtest, die für Deine körperliche, seelische und mentale Gesundheit unerlässlich sind.

 

E-Mails schreiben anstatt schlafen, telefonieren anstatt spazieren gehen, Social Media konsumieren anstatt in Ruhe zu essen.

 

Daher ist es wichtig innerhalb des Prioritäten-Checks Deine inneren Antreiber zu entkräftigen, die aktuell der Motor für Dein stressbehaftetes Verhalten sind. Diese Antreiber lassen es nur sehr schwer zu, eine der vielen Aufgaben abzugeben, um an ihrer Stelle eine Tätigkeit zu setzen, die dazu beitragen könnte, dass Du und Dein Körper sich regenerieren.

 

Je mehr Du also lernst, Dir Raum für energiebringende Tätigkeiten einzuräumen, desto mehr Kraft, Entspannung und auch Leistungsfähigkeit werden in Deinen Körper zurückkehren.

 

Eine Tatsache wird allerdings immer bleiben: die Energie des menschlichen Körpers ist begrenzt. Es liegt an uns, das Beste aus ihr zu machen.

 

Wenn Du mehr zu dem Prioritäten-Check erfahren möchtest und endlich aus Deinem erschöpfenden Alltag finden willst, sende mir eine Email mit Deinen Fragen oder vereinbare ein Erstgespräch mit mir.

 

Ich freue mich von Dir zuhören.

 

Dunja

 


von Dunja Jappe 8. Januar 2025
Manchmal ist das Leben wie ein gut geöltes Hamsterrad: Wir funktionieren, erledigen Aufgaben, halten uns an Routinen und versuchen, alles unter Kontrolle zu behalten. Doch hinter dieser rastlosen Betriebsamkeit verbirgt sich oft eine tiefere Wahrheit: Die Angst vor Veränderung. Viele von uns fürchten sich davor, die vertrauten Bahnen zu verlassen, auch wenn sie uns nicht glücklich machen. Das Funktionieren gibt uns das Gefühl von Sicherheit – ein trügerisches Gefühl, das uns von dem abhält, was wir uns eigentlich wünschen: ein Leben, das wirklich zu uns passt. Warum wir uns im Funktionieren verlieren Es gibt vier Hauptgründe, warum wir diesen Modus immer wieder wählen: 1. Vertrautheit schafft Sicherheit. Auch wenn unser Alltag uns stresst, ist er vorhersehbar. Meistens wissen wir, was passiert, egal ob wir es als gut oder schlecht bewerten. Diese Vorhersehbarkeit gibt uns das Gefühl, die Kontrolle zu haben – ein Gefühl, das uns vermeintliche Sicherheit gibt. 2. Angst vor dem Unbekannten. Veränderung bedeutet, sich auf etwas Neues einzulassen. Und das Neue kann beängstigend sein, weil es keine Garantien gibt. Besonders, wenn wir Dinge das erste Mal tun oder erleben, wissen wir nicht wirklich, was genau passieren wird und vor allem, wie wir uns dabei fühlen werden. 3. Angst vor Fehlern. Wenn Du Dich bisher im Funktionieren-Modus befunden hast, dann hat Dich sicherlich die Haltung begleitet „Bloß keinen Fehler machen“. Auch hier steckt die Intention dahinter, maximale Sicherheit zu gewährleisten. Denn das Schlimmste, das mit einem Fehler passieren kann, ist Ablehnung zu erfahren. Veränderung versetzt uns daher in schiere Panik. 4. Der Versuch es zu ignorieren. Wie einfach es doch ist, sich hinter all den Aufgaben zu verstecken. Es gibt immer einen Grund, warum diese eine Aufgabe noch wichtig ist, erledigt zu werden, oder? Doch nur, weil wir versuchen unsere innere Stimme durch das ständige Hustlen zu ignorieren, heißt dies noch lange nicht, dass sie Ruhe gibt. Sie wird sich auf anderen Wegen Gehör verschaffen. Der Preis des ständigen Funktionierens Wenn wir uns im Funktionieren verlieren, zahlen wir einen hohen Preis. Wir verpassen nicht nur die Chance, unser Leben wirklich zu spüren, sondern auch, es bewusst zu gestalten. Statt unsere Träume und Wünsche zu verfolgen, machen wir einfach weiter – bis wir irgendwann ausbrennen oder uns leer fühlen. Das Funktionieren mag kurzfristig Sicherheit bieten, doch langfristig führt es zu: • Stress und Erschöpfung • Unzufriedenheit und innerer Leere • Entfremdung von uns selbst und unseren Bedürfnissen Die Angst vor Veränderung: Ein Blick nach innen Veränderung ist beängstigend, weil sie uns aus unserer Komfortzone reißt. Doch was, wenn diese Komfortzone eigentlich gar nicht so komfortabel ist? Wenn wir ehrlich sind, erkennen wir oft, dass der Funktionieren-Modus nicht wirklich das Leben ist, das wir führen möchten. Hier sind einige typische Gedanken, die uns in diesem Zustand halten: • „Was, wenn ich scheitere?“ • „Was, wenn es noch schlimmer wird?“ • „Ich habe doch keine Zeit, mich mit mir selbst zu beschäftigen.“ Diese Gedanken sind normal. Aber sie sollten uns nicht davon abhalten, Veränderungen zu wagen. Schritte, um aus dem Funktionieren auszusteigen 1. Erkenne deine Angst. Mach dir bewusst, dass die Angst vor Veränderung dich im Funktionieren-Modus hält. Akzeptiere sie, statt gegen sie anzukämpfen. 2. Reflektiere dein Warum. Warum funktionierst du? Was versprichst du dir davon? Und was hält dich davon ab, etwas zu ändern? 3. Schaffe dir kleine Freiräume. Nimm dir Zeit für dich – auch wenn es nur 10 Minuten am Tag sind. In diesen Momenten kannst du nach innen schauen und dich mit deinen Gefühlen verbinden. 4. Stelle dir eine andere Realität vor. Wie würde dein Leben aussehen, wenn du nicht mehr nur funktionierst? Male dir dieses Bild in den buntesten Farben aus. 5. Setze kleine Veränderungen um. Du musst nicht sofort alles umkrempeln. Beginne mit kleinen Schritten: ein klares Nein zu etwas, das dir nicht guttut, oder ein Ja zu etwas, das du schon lange ausprobieren wolltest. 6. Lerne, mit Unsicherheit zu leben. Veränderung bringt immer Unsicherheit mit sich – aber sie ist auch die Voraussetzung für Wachstum. Erinnere dich daran: Das Leben findet nicht in der Sicherheit statt, sondern im Vertrauen. Veränderung als Chance sehen Statt vor der Veränderung wegzulaufen, können wir sie als Einladung sehen, unser Leben neu zu gestalten. Der Funktionieren-Modus mag bequem erscheinen, aber er ist letztlich eine Sackgasse. Erst wenn wir uns trauen, loszulassen, schaffen wir Raum für Neues. Es ist okay, Angst zu haben. Aber lass nicht zu, dass diese Angst dein Leben bestimmt. Du hast die Kraft, etwas zu verändern – Schritt für Schritt. Der erste Schritt? Vielleicht genau dieser: Aufhören zu funktionieren und anfangen zu fühlen. Darum lohnt es sich! Das Leben ist zu kostbar, um es nur zu „funktionieren“. Die Angst vor Veränderung wird nie ganz verschwinden – aber sie kann uns den Weg zu einem bewussteren Leben weisen. Alles, was es braucht, ist der Mut, sich auf diesen Weg zu machen. Wie gehst du mit Veränderungen um? Hast du dich schon einmal dabei ertappt, dich im Funktionieren zu verlieren? Ich freue mich über deinen Kommentar und deine Gedanken.
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